Digitalspedition ?

DIGITALSPEDITION, was ist das denn ?“ dachte ich, als ich diesen Begriff das erste Mal in einem Bericht über SENNDER BERLIN im Handelsblatt las.

Digitalspedition Sennder Berlin

Digitalisierung“, ein aktueller Begriff für „EDV-Einführung“ aus Mitte der 80er Jahre. Klingt natürlich moderner und ist auch täglich in allen Medien zu hören, doch die meisten können sich darunter nichts vorstellen.

DIGITALISIERUNG ist eben nicht nur EDV-Einführung wie ab Mitte der 80ger Jahre, als die damaligen MS-DOS (Betriebssystem Vorgänger von Windows) Speditionsprogramme installiert und geschult wurden und zumindest die damalige aufwändige manuelle Frachtberechnung und Kettenoptimierung ersetzte, sondern unter Digitalisierung versteht man vor allem, alle manuellen Arbeitsschritte in einem Unternehmen weitgehend zu automatisieren und in digitale Prozesse umzuwandeln.

Davon sind die KMU-Speditionen und

Transportunternehmen, auch wenn viele den Begriff LOGISTIK im Firmennamen voranstellen, immer noch weit entfernt.

Wir Deutsche sind sehr konservativ und von allen Unternehmensarten sind es die organisierende- und transportierende Guilde noch viel mehr.
Manche bezeichnen das als bodenständig oder virtualitätsfeindlich und genau so ist es.

Dabei muss man die Sprache und die Seele dieser KMU-Guilde verstehen und gelebt haben oder leben, um ihnen mit einer entsprechenden Feinfühligkeit zu begegnen. Wer das nicht versteht, wird kläglich über kurz oder lang scheitern !

Zumindest genügt der Begriff „Digitalspedition“ dafür nicht einmal im Ansatz, wenn auch SENNDER und dergleichen als Start Up Unternehmen mit vielen 100 Mio €  seit 5 Jahren den Transportmarkt im Komplettladungsbereich aufmischen „wollen“.

Auch wenn Max-Alexander Borreck/Principal bei Oliver Wyman München in einem Bericht im Handelsblatt am 22.07.19 schreibt, „rein analog agierende Spediteure werden die nächsten 5 Jahre nicht mit eMail, Fax und Telefon durchhalten“, wird er sich garantiert täuschen. 

Das haben schon viele Mitte der 80er Jahre gedacht, als die damalige EDV Einführung in Speditions- und Transportunternehmen so richtig in Fahrt kam. Doch sie existieren heute noch und haben sogar die Abschaffung der Preisbindung und Konzessionen 1995 überlebt, als sich in den ersten 3 Monaten danach die Frachtpreise halbierten.

Dennoch setzen SENNDER Berlin, Forto , Freighthub Berlin, Instafright Berlin und Cargonexx auf die richtige Technologie mit ihren Cloud basierten Portalen bei denen der Frachtführer sich nur einen Account wie z.B. bei Amazon und dergleichen sichern muss, um alle digitalen Vorteile zu nutzen.

Vertrauen“ ist ein analoger Prozess und muss verdient werden. DIGITAL vor der Unternehmensbezeichnung Spedition zu definieren, reicht alleine lange nicht !

 

 

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